Bürgermeister Weber zeigt sich über Erörterungstermin „Bahnausbau“ enttäuscht

„Fundiert vorgetragene Sachverhalte wurden einfach vom Tisch gewischt - Sogar der Abbau der vorhandenen Lärmschutzwänden in Teilen der Ringsheimer Ortslage wurden nicht mehr ausgeschlossen“

Über 4 Tage wurde in Kenzingen jetzt zwischen der Bahn und allen anderen Beteiligten wie Bürgerinitiativen, Kommunen, Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange der geplante Bahnausbau für den Bereich „Hecklingen bis Riegel/Malterdingen“ (Abschnitt 8.0) besprochen. Nach der Erörterung zeigt sich der Ringsheimer Bürgermeister enttäuscht, aber weiter kompromissbereit und kämpferisch.
 
„Die Kompromissbereitschaft der Bahn und der Wille zur Umsetzung bestmöglicher Lösungen für die Kunden der Bahn, aber auch für uns betroffene Bürger und Gemeinden, war kaum erkennbar. Der DB ging es um die reine juristische Durchsetzung der vorgelegten Pläne. Ohne Respekt für von der Region vorgelegte Fakten, Hinweise auf Schwächen im Plan, Zugzahlsteigerungen und Verbesserungsmöglichkeiten. Wenn dann Vortragende, sogar ein Fachanwalt, noch während der Vorträge von den Anwälten der DB teilweise belächelt, durch Mimik abgetan und nicht ernst genommen werden, ist das schon traurig. Die Arbeit und Vorbereitungen der lokalen Bürgerinitiativen waren in diesem Zusammenhang sehr bemerkenswert, auch wenn wir als Gemeinde Ringsheim nicht Alles teilen. Alle Vorträge, Ideen und Vorschläge wurden aber stets mit dem Verweis auf angeblich nicht vorhandene Vergleichbarkeit oder den Verweis auf einen anderen Abschnitt (7.4) kurz und inhaltslos abgetan. Aber auch insbesondere der Fachanwalt der Städte Herbolzheim und Kenzingen und viele Behördenvertreter der Region haben viele Argumente vorgetragen, die stets vom Tisch gewischt wurden.“
 
Im Abschnitt 8.0 (fallen mit der Planung der Anbindung von Neubaustrecke an der A5 zur Ausbaustrecke (bisherige Rheintalbahn)) wichtige Vorentscheidungen für den Abschnitt 7.4, also den Bereich zwischen Ettenheim und Kenzingen, zu dem auch Ringsheim gehört. Deshalb hatten sich die Städte Kenzingen und Herbolzheim sowie die Gemeinde Ringsheim bereits hier intensiv vorbereitet und konstruktiv eingebracht.
 
Der Ringsheimer Bürgermeister weiter: „Dennoch müssen und werden wir uns auch in unserem Abschnitt 7.4 weiter und noch intensiver einbringen. Auch das Gespräch vorab mit der Bahn werden wir weiter suchen, um doch noch Verbesserungen zu erreichen. Wir haben jetzt erneut gesehen, dass es für uns in Ringsheim (übrigens fast die engste Stelle zwischen den Gleistrassen) nicht wie für andere Kommunen 2 sondern gleich 8 neue Gleise geben soll. Ich wiederhole: 8 Gleise! 2 neue an der Autobahn samt zusätzlichen 4-gleisigen Überholbahnhof für den Güterverkehr sowie 2 neue Gleise mitten durch den Ort. Und das nicht mit optimalem Lärmschutz. So soll es z.B. an der Autobahntrasse für den Niederwald Lärmschutz geben, für die Ringsheimer Seite aber keinen. Durch die angebliche, aber nicht garantierte Reduzierung auf nur noch einen Güterzug pro Tag erhält auch der Ort nicht überall Lärmschutz, in Teilen der Ortslage droht sogar der Abbau der schon vorhandenen Lärmschutzwand. In anderen Teilen der Strecke drohen dagegen sehr hohe Wände. Hier müssen wir uns als Gemeinde weiter engagieren, mit der BI weiter für die Bürgerschaft kämpfen. Im sogenannten „Regionalen Begleitgremium unter Vorsitz der beiden Ersten Landesbeamten aus Emmendingen und dem Ortenaukreis muss das weiter Thema bleiben und noch stärker werden. Und auch die lokalen Bundestagsabgeordneten haben hier eine große Verantwortung, schließlich ist die DB eine Bundesunternehmen. Auf diese Verantwortung werde ich Herrn Bury und Herrn Dr. Fechner erneut deutlich ansprechen.“
 
Die förmliche Erörterung zur Vorbereitung eines Planfeststellungsbeschlusses ist eine der letzten Möglichkeiten das Gesamtvorhaben zu besprechen und Bedenken, Änderungsmöglichkeiten und Verbesserungen anzubringen.
 
Wer sich über die derzeit auf dem Tisch liegenden Überlegungen für Ringsheim und den Abschnitt 7.4 kurz und übersichtlich informieren will, kann dies auf der Homepage der Gemeinde www.ringsheim.de tun. Dort sind zwei Videos der Bahn verlinkt, die einen guten Überblick über die Planungen der Bahn geben.

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