Projekttag bei der Gemeinde Ringsheim
Studierende der Hochschule Kehl präsentieren Ergebnisse
Dieser Tage besuchten 25 Studierende des Vertiefungsbereichs „Kommunalpolitik und Führung im öffentlichen Sektor“ im Bachelorstudiengang „Public Management“ die Gemeinde Ringsheim. Begleitet wurde die Gruppe von Prof. Paul Witt. Grund des Besuchs war die Präsentation der Ergebnisse von fünf Projekten, welche die Studierenden nach Vorgabe der Gemeindeverwaltung in den vergangenen Monaten selbst erarbeitet hatten und die nun Bürgermeister Pascal Weber und seiner Verwaltung vorgestellt wurden.
Alle Studierenden im Vertiefungsbereich „Kommunalpolitik und Führung im öffentlichen Sektor“ müssen ein Projekt bei einer Gemeinde absolvieren, bei dem sie konkrete Aufgabenstellungen bearbeiten, von denen im Optimalfall die jeweilige Gemeinde einen Nutzen hat. So kamen die Studierenden bereits Ende September zu einem ersten Besuch ins Ringsheimer Rathaus, wo ihnen Bürgermeister Weber, Hauptamtsleiterin Helena Gutbrod und Bauamtsleiter Nico Karschweski ihre Projekte erklärten. Knapp drei Monate später präsentierten die Studierenden nun ihre Ergebnisse.
Die erste Gruppe hatte die Aufgabe erhalten, sich mit dem Friedhof der Gemeinde zu beschäftigen: Sie sollten einen Infoflyer für interessierte Bürger*innen über die derzeit in Ringsheim bestehenden Bestattungsformen erarbeiten. Sie sollten sich außerdem überlegen, welche zusätzlichen Angebote in Zukunft umgesetzt werden könnten und die rechtlichen Grundlagen für Friedhofsgebühren erläutern. Auch sollten die bisherigen Friedhofsgebühren mit anderen Kommunen in der Umgebung verglichen und eine Empfehlung zur Anpassung abgegeben werden. Interessant waren Modelle wie die „Bestattung am Rebstock“, wie sie beispielsweise in der Stadt Endingen schon durchgeführt wird, sowie ein Friedwald oder die Einrichtung eines Sternenfeldes.
Bei dem zweiten Projekt ging es um die Zulässigkeit von Ferienwohnungen, Beherbergungsbetrieben, Mitarbeiterwohnungen und -unterkünften. Hier referierten die Studierenden über die baurechtliche Unterscheidung von Hotels, Ferienwohnungen, Beherbergungsbetrieben, Monteurwohnungen, Mitarbeiterwohnungen und Mitarbeiterunterkünften und erstellten einen Infoflyer für Bürger*innen und Investor*innen mit den jeweiligen Unterscheidungen und rechtlichen Voraussetzungen. Außerdem setzten sie sich mit dem vom Gemeinderat bereits beschlossenen Steuerungskonzept auseinander.
Von großem Nutzen für die Gemeinde ist auch das dritte Projekt: Die Studierenden untersuchten das Ringsheimer Ortsrecht, d. h. alle Gemeindesatzungen und Richtlinien, und analysierten, korrigierten, ergänzten und formulierten Entwürfe für Änderungssatzungen, bzw. Neufassungen von Satzungen.
Außerdem verglichen sie die Höhe der Hundesteuer mit Kommunen in der Nachbarschaft und erarbeiteten einen Entwurf einer entsprechenden Änderungssatzung. Auch die Bekanntmachungssatzung wurde neu formuliert.
Auch ging es um die Bedarfsplanung im Kindergartenbereich in den nächsten Jahren. Die Studierenden dieses Projekts stellten die aktuellen Betreuungsangebote in der Gemeinde Ringsheim in den beiden Kindergärten St. Johann Baptist und dem Naturkindergarten Rebzwergle und deren historische Entwicklung dar. Außerdem prüften sie, welche Auswirkungen es hätte, mehr Ganztagsbetreuung und verlängerte Öffnungszeiten anzubieten.
Das letzte Projekt beschäftigte sich mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung im Grundschulbereich ab 2026 und der Frage, wie die Gemeinde Ringsheim damit umgehen sollte. Dabei prüften die Studierenden vier verschiedene Modelle: Die Fortführung des derzeitigen Betreuungsmodells, ein kommunales Betreuungsangebot, die gebundene Ganztagesschule und die offene Ganztagesschule. Sie schlug eine Elternumfrage vor, um den zukünftigen Bedarf an Ganztagesangeboten zu ermitteln.
Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Weber bei den Studierenden für die hervorragenden Präsentationen, von denen die Gemeinde Ringsheim sicherlich einen Nutzen haben wird. „Wir hatten ohnehin vor, unser Ortsrecht auf den aktuellen Stand zu bringen, jetzt haben wir eine gute Vorlage dafür“, so der Bürgermeister. Er dankte auch seinen Verwaltungsmitarbeitenden, welche die Studierenden tatkräftig bei ihrer Arbeit unterstützt hatten.
Abschließend bedankte sich Prof. Witt bei Bürgermeister Weber und den Verwaltungsmitarbeitenden und betonte, wie wichtig solche Praxiskontakte für die Studierenden sind. „Bei dieser Art von Veranstaltungen erleben beide Partner eine Win-win-Situation“, so der frühere Rektor der Hochschule Kehl.